Eren Karaman fotografiert mit großer Leidenschaft Landschafts- und vor allem Bergmotive – am liebsten in seiner Heimat dem Allgäu.
Wenn der 33-jährige Oberallgäuer nicht gerade beim Handwerken oder in seinem Tiny-Haus beschäftigt ist, bereichert er seit vielen Jahren mit seiner Fotografie die Bildwelt von Oberstdorf. Seit diesem Jahr dürfen wir ihn auch im Team des Fotogipfels als Botschafter willkommen heißen! Im Interview erzählt er uns, wie er zur Fotografie gekommen ist, was sie für ihn bedeutet und teilt Tipps und Ideen mit uns.
„Angefangen hat ursprünglich alles als Jugendlicher bei den Pfadfindern. Dort hatten andere schon „große“ Kameras und ich konnte erste Einblicke in die Fotografie erhaschen. Mit der ersten kleinen Digitalkamera meiner Mama habe ich so angefangen zu fotografieren. Das Interesse der Landschaftsfotografie hat mich erst 2013 so richtig gepackt, als ich auf Island war. Nachdem ich wieder daheim im Allgäu war, begann ich mit dem Bergsteigen und der Berg- und Landschaftsfotografie wie ich sie heute betreibe.“
WAS BEDEUTET FOTOGRAFIE FÜR DICH PERSÖNLICH – IST ES BERUF, LEIDENSCHAFT ODER BEIDES?
„Es begann alles mit dem Hobby. Mittlerweile ist es Leidenschaft und Beruf. Irgendwie habe ich das Hobby zum Beruf gemacht. Viele Außenstehende reagieren darauf beeindruckt. Allerdings gibt es Phasen, in denen ich die Kamera im Schrank lasse und schlicht und ergreifend keine Lust habe zu Fotografieren. In solchen Phasen ist es dann negativ sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Mittlerweile würde ich solche Auszeiten als kreative Pause bezeichnen, tut auch mal gut.“
WAS MACHT FÜR DICH EIN GELUNGENES FOTO AUS?
„Geschmack liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Ich mag Bilder mit flachem Licht und dann vor allem gegen das Licht. Zum Beispiel bei einem Sonnenauf- oder Untergang der Sonne entgegen zu fotografieren. Dazu am besten noch im Vordergrund ein paar bunte Bergblümchen oder ähnliches und das Bild ist für mich perfekt.“
GIBT ES BESTIMMTE THEMEN ODER MOTIVE, DIE DICH BESONDERS INSPIRIEREN?
„Ja, die Bergfotografie mag ich schon am liebsten. Ohne Berge im Bild fehlt für mich persönlich was. Ansonsten mag ich Bergseen, am liebsten spiegelglatte, damit sich die Landschaft darin spiegelt. Was ich auch noch gerne fotografiere, ist die Milchstraße.“
HAST DU EIN BILD, AUF DAS DU BESONDERS STOLZ BIST? ERZÄHL UNS DIE GESCHICHTE DAHINTER!
„Eins der besonderen Aufnahmen war für mich mit Sicherheit als am 11.05.2024 die Polarlichter bei uns im südlichen Allgäu erstrahlten. Das Besondere daran ist, dass dies ein „once in the lifetime shot“ ist. So ein Erlebnis noch einmal im Leben zu erleben, ist eher unwahrscheinlich. Hier muss man aber dazu sagen, dass es mein Glück war davon mitzubekommen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es war die Nacht der Nächte.“
WELCHEN RAT WÜRDEST DU ANGEHENDEN FOTOGRAFEN MIT AUF DEN WEG GEBEN?
Mein Tipp ist es, neugierig zu bleiben und vor allem verschiedene Perspektiven auszuprobieren. Manchmal ist es für das Foto besser in die Knie zu gehen oder sich sogar auf den Boden zu legen. Das mag für andere witzig aussehen, aber kann das Bild deutlich im Vordergrund verbessern. Ansonsten natürlich auf den Bildaufbau achten und den Spaß daran nicht verlieren.
AUF WAS FREUST DU DICH AM MEISTEN BEIM DIESJÄHRIGEN FOTOGIPFEL
Am meisten freue ich mich auf meinen ersten eigenen Workshop, den ich beim Fotogipfel geben darf - das ist eine neue und spannende Erfahrung für mich. Außerdem finde ich es schön, andere Fotografen kennenzulernen, sich auszutauschen und ein bisschen zu netzwerken.